Kaiseradler
Mit ca. 25 Brutpaaren ist der Kaiseradler einer der seltensten Greifvögel Österreichs. Der weltweite Bestand gilt ebenfalls als gefährdet
Der Kaiseradler ist ein kräftiger, schwerer Adler, der, obwohl er etwas kleiner als ein Steinadler ist, kräftiger wirkt. Die Färbung bei Altvögeln ist sehr einheitlich schwarz-braun, mit weißer Fleckenzeichnung im Schulterbereich. Kopf und Nacken sind hellbraun bis beige.
Jungvögel bis zum Alter von 6-7 Jahren unterscheiden sich in der Färbung deutlich von erwachsenen Tieren. Ihr Federkleid ist rötlich hellbraun mit einer dunkelbraunen Längsstrichelung. Die Iris ist beim Jungvogel graubraun, bei Adulten hell gelbgrau. Ihr Schnabel ist grau mit schwarzer Spitze.
Wussten sie schon?
- Kaiseradler erreichen eine Flügelspannweite von bis zu zwei Metern
- Der weltweite Kaiseradlerbestand wird als gefährdet eingestuft
- Der Kaiseradler galt in Österreich 190 Jahre lang als ausgestorben
- Noch immer hat er mit einer Vielzahl an Bedrohungen zu kämpfen
Fakten über Kaiseradler
Der Kaiseradler bevorzugt offene Steppenlandschaft und Agrarland. Horste werden in hohen Laubbäumen in Windschutzstreifen, Feldgehölzen und am Waldrand gebaut.
Körpermaße
Gewicht:
Männchen: 2,5-3,5 kg
Weibchen: 3-4,5 kg
Flügelspannweite: 180-210 cm
Fortpflanzung
Gelege: zumeist 2-3 Eier
Brutdauer: 42-45 Tage
Jungvögel sind Mitte Juli - Anfang August flügge, halten sich aber meist bis zum Beginn der nächsten Brutsaison im elterlichen Revier auf.
Nahrung
Verbreitung und Gefährdung
Der weltweite Kaiseradlerbestand wird von der IUCN (International Union for Conservation of Nature) als „vulnerable“ (= gefährdet) eingestuft. Sein Vorkommen erstreckt sich vom Baikalsee in Asien über die nördliche Kaukasus Region, die russische und ukrainische Steppe, über die ungarische Tiefebene und die Slowakei bis in den Osten Österreichs. Im Burgenland und im östlichen Niederösterreich erreicht die Art ihr westlichstes Verbreitungsgebiet.
In Österreich galt der Kaiseradler 190 Jahre lang als ausgestorben. Ausgehend von Ungarn und der Slowakei, wo in den 1970er Jahren erste Schutzbemühungen gestartet wurden, besiedelte der majestätische Adler langsam wieder sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet. 1999 brütete erstmals wieder ein Kaiseradlerpaar in Österreich.
Mit ca. 25 Brutpaaren ist der Kaiseradler immer noch einer der seltensten Greifvögel Österreichs. 2020 sind 35 Jungvögel ausgeflogen. Das ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren und gibt Anlass zur Hoffnung.
In ihrem Bestand bedroht war und ist die Art vor allem durch illegales Ausbringen von Giftködern gegen Füchse, Marder und andere Beutegreifer sowie durch direkte Verfolgung und Abschuss.
Auch die Zerstörung von Lebensräumen, Fällung von Horstbäumen und der Rückgang bevorzugter Beutetiere wie z. B. des Ziesels spielen für die Bestandsentwicklung eine Rolle.